Ein Toilettenstuhl oder doch eine Toilettensitzerhöhung? Was eignet sich bei welcher Einschränkung und wovon profitieren Betroffene und Pflegende am meisten? Wir gehen auf die Details ein.
Bei eingeschränkter Beweglichkeit oder bei Gleichgewichtsstörungen stellt die Verwendung einer herkömmlichen Toilette eine hohe Belastung für den Betroffenen dar. Auch die Belastung pflegender Angehöriger durch die häufig wiederkehrende Hilfestellung beim Gang auf die Toilette sollte nicht unterschätzt werden.
Um dieses Problem zu verringern wurden daher Toilettenstuhl und Toilettensitzerhöhung entwickelt. Wir zeigen, was sich wann am besten eignet.
Die Toilettensitzerhöhung
Die Toilettensitzerhöhung (auch Toilettenaufsatz genannt) hilft bei eingeschränkter Beweglichkeit und Gleichgewichtsproblemen, da ein tiefes Absenken des Körpers beim Hinsetzen nicht mehr notwendig ist.
Das kommt Betroffenen mit geringer Restkraft oder auch Problemen in Knie und Hüfte entgegen. Durch die erhöhte Sitzposition fällt es zudem auch deutlich leichter, ohne fremde Hilfe wieder aufzustehen. Eine zusätzliche Abstützung bietet dabei eine Toilettensitzerhöhung mit Armlehnen.
Ein großer Vorteil: Toilettensitzerhöhungen und Toilettenaufsätze lassen sich in aller Regel ohne Umbauarbeiten ganz einfach und sicher an einer vorhandenen Toilette befestigen.
Voraussetzung für die Nutzung einer Toilettensitzerhöhung ist es allerdings, dass der Betroffene die Toilette noch mit vertretbarem Aufwand und ohne Sturzrisiko erreichen kann. Ist das nicht mehr gegeben, so ist eher zu einem Toilettenstuhl zu raten.
Der Toilettenstuhl
Wenn der Weg zur Toilette nicht mehr mit vertretbarem Risiko oder nur mit hohem Aufwand für Pflegende machbar ist, stellt der Toilettenstuhl die richtige Lösung dar. Mit ihm kommt die Toilette ins Zimmer des Betroffenen. Wege und Umlagerungen werden minimiert.
Der integrierte Toiletteneimer lässt sich dabei hygienisch abdecken. Wenn er nicht benötigt wird, kann er auch ganz entfernt werden. Eine aufgelegte Sitzfläche macht zudem aus dem Toilettenstuhl einen bequemen Tagessessel.
Ein Toilettenstuhl mit Rollen kann außerdem als einfacher Rollstuhl verwendet werden. Gut ausgestattete Modelle gibt es bereits für vergleichsweise wenig Geld.
Einige Modelle lassen sich auch als Duschstuhl einsetzen. Sie sind wasserfest und Sie können daher mit ihnen direkt unter die Dusche fahren. Das gefährliche Umlagern von Rollstuhl auf Duschstuhl im Bad entfällt. Ein klares Sicherheitsplus.
Fazit: Toilettenstuhl oder Toilettensitzerhöhung
Toilettenstuhl und Toilettensitzerhöhung bringen beide einen klaren Zugewinn an Komfort und Sicherheit. Während eine Toilettensitzerhöhung eine vorhandene Toilette an eine Bewegungseinschränkung oder Schwäche anpasst, minimiert ein Toilettenstuhl die Wege in der Wohnung.
Eine Toilettensitzerhöhung eignet sich daher besonders dann, wenn der Betroffene den Weg zur Toilette noch ohne Probleme selbständig bewältigt. Die sichere Benutzung der vorhandenen Toilette ist damit wieder möglich. Die Autonomie steigt und der Pflegeaufwand sinkt.
Ein Toilettenstuhl neben dem Bett wiederum macht den Weg zur Toilette überflüssig. Das Risiko eines Sturzes am Weg zur Toilette entfällt.